Komponist*innen

Lifshits, Leonid (1932–2018)

* 02. Mai 1932 in der Ukraine, † 2018 in Magdeburg

Biografie

Leonid Lifshits (auch Lifschitz) wurde 1932 in der Ukraine geboren und beendete 1950 die Schule. Bereits in seinem 7. Lebensjahr begann er sich für Musik zu interessieren, besuchte die Musikschule und lernte mehrere Instrumente (Violine, Klavier, Akkordeon, Mundharmonika). In den Wirren der Kriegs- und Nachkriegjahre konnte er seinen Traum von einem Musikstudium nicht verwirklichen und wurde Ingenieur. Im Jahr 1955 schloss er sein Studium am Polytechnischen Institut in Charkiw (russisch: Charkow) ab. Seit 1961 ist Leonid Lifshits verheiratet. Er arbeitete 40 Jahre beim  Eisenhüttenbetrieb „Zaporojstal“, die letzten 23 Jahre leitete er ein Labor der Walzproduktion. Nach erfolgreicher Promotion im Jahr 1972 war er acht Jahre als Dozent am Maschinenbauinstitut tätig. Er publizierte in technischen Fachschriften und erhielt Urkunden für seine Erfindungen.

Im April 1998 kam Lifshits als jüdischer Kontingentflüchtling nach Magdeburg. In seiner Freizeit blieb er zeitlebens der Musik verbunden, musizierte und komponierte.

Musik / Werke

Leonid Lifshits schuf mehr als 100 Kompositionen, darunter Romanzen, Requien sowie Lieder in verschiedenen Sprachen, u. a. ukrainisch, deutsch und jiddisch. Das Ballet Der kleine Kranich sowie eine Magdeburger Sinfonie gehören zu seinen größten Werken. Außerdem schrieb er u. a. eine Hymne für seine Wahlheimat Sachsen-Anhalt.

Die Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e. V. widmete dem Werk des Komponisten im Rahmen der Interkulturellen Woche 2010 in Magdeburg und Umgebung ein Konzert unter dem Titel „Integration im Dialog: Lieder und Romanzen von Leonid Lifschitz“.

SM/Kerstin Hansen 2019